Rückblick: 1 Jahr Corona in Österreich

Am 31. Dezember 2019 erfuhr die Weltgesundheitsorganisation WHO von den ersten Fällen einer neuartigen Lungenentzündung in China. Am 25.02.2020 wurden die ersten Fälle in Österreich gemeldet. Ereignisse die das Alltagsleben aller Österreicher*innen beeinflussen sollten und das herausforderndste und interessanteste Jahr in der Unternehmensgeschichte einläuten sollte.

Ein Jahr Corona in Österreich – Chronologie einer gesellschaftlichen und unternehmerischen Ausnahmesituation

Das Mobilitätsverhalten der Österreicher*innen rund um den 1. Lockdown

Mit der Bekanntgabe des ersten Lockdowns am 16.03.2020, als Maßnahme zur Pandemiebekämpfung, stieg die Arbeit aller Mitarbeiter*innen von Invenium rasant an. Mit dem ersten Tag im harten Lockdown, kam es auch zum ersten ORF ZIB1 Interview von Invenium Mitgründer und CSO Michael Cik, um seine Einschätzung zum Mobilitätsverhalten der Österreicher*innen abzufragen. Der Bekanntheitsgrad des Unternehmens explodierte innerhalb dieser 10 Minuten und auf der Unternehmenswebseite verzeichneten wir innerhalb kürzester Zeit mehr als 100.000 Views. Die Server hielten dem Ansturm stand.

Nach dem ersten ZIB1 Interview klingelte mein Smartphone im Dauerton. Mehr als 120 persönliche Nachrichten, positive, sowie negative, galt es abzuarbeiten!Michael Cik – Mitgründer Invenium

Bis zu den ersten schrittweisen Lockerungen ab Ostern 2020 und der gänzlichen Aufhebung der Maßnahmen konnten wir mit unseren Mobilitätsanalysen eine zusätzliche Datenquelle, als ergänzende Entscheidungsgrundlage für den Krisenstab der Österreichischen Bundesregierung, liefern. Alle Mitarbeiter*innen waren äußerst motiviert und wollten einen Beitrag zur Pandemiebekämpfung leisten – Startup Lifestyle par excellence im Homeoffice.

Es war eine äußerst spannende und herausfordernde Zeit zugleich, welche wir als Team gemeinsam meisterten.Christopher Horn, Mitgründer und CIO

Durch die Homeoffice-Situation sind die vielen schnellen und unkomplizierten Koordinations- und Abstimmungsmeetings bei einem Kaffee weggefallen. Für jede kurze Abstimmung einen MS-Teams Call aufzusetzen war für mich mitunter die größte Umstellung. Dadurch, dass man fast gar nicht mehr Büro ist und das meiste von zuhause aus erledigt, ist die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit zunehmend verschwommen.Gunnar Schulze, Mitgründer und CTO

Gesellschaftlich verlief der Sommer, abgesehen von der Maskenpflicht, den Umständen entsprechend, normal – bis Anfang November, als auf Grund steigender Infektionszahlen ein Lockdown „light“ ausgerufen wurde.

Für Invenium waren die Sommermonate aber alles andere als normal. Es kam zur Mehrheitsübernahme durch die A1 Telekom Austria. Ein wichtiger Meilenstein für das Unternehmen, sowie für die Gründer, um Stabilität und langfristige Planbarkeit gewährleisten zu können. Die Invenium Familie wuchs in dieser Zeit und wurde um Mitarbeiter*innen in den Bereichen Data Science, Software-Development und Business Development erweitert. Auch kein übliches Vorgehen in Zeiten wie diesen.

Ich habe bereits Anfang 2020 den Entschluss gefasst zu wechseln, doch die Pandemie und das Ungewisse verunsicherten mich zu Beginn. Mein Glück war, das ich auf Grund der Verzögerung, im Sommer, nach dem ersten harten Lockdown, startete. Somit konnte ich das Team persönlich kennenlernen und mit den drei Gründern die Weichen für die Mehrheitsübernahme der A1 stellen. Dies half mir bei der späteren Übernahme der Geschäftsführung ungemein.Matthias Traub, COO

Das Mobilitätsverhalten der Österreicher*innen rund um den 2. Lockdown

Auf Grund der kleinen Teamgröße waren wir während des ersten Lockdowns, über den Sommer hinweg und auch im Lockdown „light“, immer in der Lage recht flexibel auf die jeweilige Situation zu reagieren. Doch die (neue) Normalität währte nicht lange. Ab dem 17.11.2020 kam es zum zweiten harten Lockdown und wir setzten wieder verstärkt auf das Homeoffice. Die herausfordernde Zeit begann aufs Neue bzw. ging weiter.

Nun hieß es für alle, die gemachten Erfahrungen aus dem ersten Lockdown mitzunehmen, um eine bessere Balance zwischen Arbeit, Homeschooling und Familie zu finden.Michael Cik

Die Homeoffice-Phase war eine besonders herausfordernde Zeit, insbesondere wenn man ein kleines Kind zu Hause hat. Der Arbeitsplatz wechselte stündlich und die Trennlinie zwischen Arbeit und Freizeit war sehr weichgezeichnet. Kaffeepausen und der Küchentratsch entfielen und die Kommunikation über MS-Teams wurde der Bandbreite zuliebe, auf einen beruflichen Austausch reduziert. Speziell zu dieser Zeit gab es seitens der Gründer sehr viel Verständnis für die Situation, auch wenn die Hintergrundgeräusche einmal ein wenig lauter waren. Um eine Normalität in meinen Alltag zu bringen, hielt ich Routinen aufrecht und zog mich zB. jeden Morgen so an, als würde ich ins Büro gehen.Lisa Haller-Steinhäusler, Data Scientist

Das Mobilitätsverhalten der Österreicher*innen rund um den 3. Lockdown

Die täglichen Mobilitäts-Reportings gewannen auf Grund steigender Infektionszahlen und beunruhigenden Hospitalisierungen, wieder an Bedeutung. Mit Anfang Dezember wurden die Maßnahmen neuerlich gelockert und entsprachen zu diesem Zeitpunkt den Maßnahmen während des Lockdowns „lights“. Die Freude währte aber nur kurz – ab 26.12.20 kam es zum dritten harten Lockdown. Das Büro stand für Mitarbeiter*innen, die eine Abwechslung zum Homeoffice suchten, unter vorheriger Verwendung von Antigen-Tests, immer offen. Michael Cik wurde zum inoffiziellen Pressesprecher des Unternehmens ernannt. Seit Beginn der Pandemie bis Ende 2020 kam es zu mehr als 200 Interviews und Statements – und es sollten noch etliche folgen. Mit Jänner 2021 führten wir, um ein wenig „Normalität“ aufkeimen zu lassen und um die Kommunikation zu fördern, einen Schichtbetrieb sowie eine Teststrategie im Unternehmen ein.

Mein erster Arbeitstag am 04.01.21 begann mit einem Antigen-Test. Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen – Der On-Boarding-Prozess verlief dennoch sehr gut. Ich fühlte mich sehr gut abgeholt. Persönlich finde ich es nur schade, dass ich nach fast drei Monaten im Unternehmen, noch immer nicht alle Kolleg*innen zumindest einmal persönlich getroffen habe.Markus Streibl, CBDO

Das Mobilitätsverhalten der Österreicher*innen seit dem 3. Lockdown

Seit Jänner befinden sich alle Mitarbeiter*innen, wie beschrieben, in einem Büro-Homeoffice-Wechselbetrieb und sobald sich mehr als zwei Personen im Büro befinden, wird getestet. Dies hat dazu geführt, dass wir in den letzten drei Monaten ca. 130 Antigen-Tests verbraucht haben. Mittlerweile sind alle absolute Testprofis – zum Glück fielen bis dato auch alle Tests negativ aus.

Im Nachhinein betrachtet waren wir (mein Mann und ich) sehr privilegiert, da die Kinderkrippen für uns immer offen waren (Anm. des Autors: Lisa war im ersten wirklich harten Lockdown im Frühjahr 2020 noch in Karenz). Das gemütliche zusammensitzen mit Freund*innen, sowie das Schwimmen im Hallenbad vermisse ich jedoch schon sehr.Lisa Haller-Steinhäusler

Rückblickend ist zu sagen, dass das letzte Jahr, aus wissenschaftlicher Sicht sehr spannend zu beobachten war. Im Speziellen wie sich die einzelnen Lockdown-Phasen auf die Mobilität der Österreicher*innen ausgewirkt haben.

Auch wenn wir für uns eine, den Umständen entsprechend, passable Lösung gefunden haben, freue ich mich schon sehr darauf, wenn Corona Geschichte ist und wir gemeinsam als Team nach getaner Arbeit, die Gastgärten in der Grazer Innenstadt aufsuchen können und nicht mehr an Corona denken müssen.Michael Cik

Was können wir aus den letzten 12 Monaten für uns persönlich, aber auch als Firma mitnehmen?

Die sozialen Kontakte und der persönliche Austausch untereinander sind sehr wichtig, auf privater, aber auch auf beruflicher Ebene. Auch wie unverzichtbar Kindergrippen, -gärten und Schulen sind. Vor allem aber die neuen Herausforderungen und den Wandel der Arbeitswelt, die Arbeit im Homeoffice und der damit verbundene Wandel der Führungsrollen. Wir haben in den letzten 12 Monaten festgestellt, dass unserer Mitarbeiter*innen das „Mind-Set“ haben, sodass wir auch zukünftig, nach überwundener COVID19-Pandemie, zumindest einen Homeoffice Tag in der Woche anbieten werden.

Während der Homeoffice Zeiten, in den unterschiedlichen Lockdown-Phasen, war die Aufrechterhaltung einer Office-Kommunikation teilweise sehr schwer, im speziellen, wenn man sich über mehrere Wochen hinweg nicht persönlich trifft. Jedoch bin ich überzeugt davon, dass zumindest ein Homeoffice-Tag in der Woche funktionieren und mehr Flexibilität bieten kann.Christopher Horn

Corona war für alle eine Umstellung – eine Umstellung, die einen gewaltigen Digitalisierungsschub in allen Lebensbereichen mit sich brachte. 100% digital zu arbeiten und Mitarbeiter*innen zu führen war eine spannende und herausfordernde Erfahrung, sowie eine große Umstellung für mich und das gesamte Führungsteam von Invenium. Bis dato konnten wir die vergangenen Monate gut meistern – ob wir bei andauernden und wiederkehrenden Lockdown-Phasen den Teamspirit und die Produktivität weiterhin hochhalten können, liegt bei uns als Führungsteam.Mario Mayerthaler, CEO

Spannende und herausfordernde 12 Monate sind vorbei. Der Hoffnungsschimmer, dass die Impfungen Wirkung zeigen besteht, sodass wir in naher Zukunft wieder zur gewohnten, vielleicht aber auch zu einer neuen Normalität zurückkehren können.

Ein Jahr Corona im Mobilitäts-Zeitraffer. Je oranger die Bezirke desto höher die Mobilität, je grüner die Bezirke desto höher die Mobilitätsreduktion.

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