Mobilität & COVID19
Im heutigen Blogpost möchten wir der Frage nachgehen, wie sich unser Mobilitätsverhalten durch COVID-19 verändert hat
Die Frage wollen wir anhand der nachstehenden Grafik beantworten. Österreichs Mobilitätsverhalten während der COVID19-Pandemie
Die österreichische Durchschnittsmobilität vor dem ersten Lockdown im März betrug unter der Woche um die 73 Prozent, im ersten Lockdown sank diese auf circa 46 Prozent.
Mit den ersten Lockerungsmaßnahmen und der Schulöffnung im Mai nahm die Mobilität wieder zu und hat sich über den Sommer hinweg annähernd normalisiert. Es wurden zwar nicht ganz die Werte vor COVID-19 erreicht, aber mit 70 Prozent war man sehr nah dran. Auch die Wochenendmobilität erreichte wieder Werte über 50 Prozent. Mit dem „soften“ Lockdown ab 03. November sank die Mobilität abermals, auch an den Wochenenden. Dies könnte mit der erneuten Schließung der Gastronomie-Betriebe zu tun gehabt haben. Während des „sanften“ Lockdowns waren circa 63% der Österreicher*innen unterwegs. Mit dem erneuten „harten“ Lockdown sank die Mobilität weiter ab, auf durchschnittlich 57 Prozent.
Auch im innerstädtischen und Fernverkehr kam es während der beiden Lockdowns zu einer starken verminderten Mobilität des öffentlichen Verkehrs – im März um circa 80 Prozent und aktuell um circa 60 bis 70 Prozent. Somit konnten die gesetzten Maßnahmen im Herbst nicht das Ausmaß an Mobilitätsreduktion erreichen, wie sie im Frühjahr erreicht wurden. Der Gewöhnungseffekt könnte ein Erklärungsversuch sein, warum im zweiten Lockdown mehr Menschen unterwegs sind als im ersten. Anfang März überwog noch die Unsicherheit und Angst vor dem Unbekannten, wohingegen aktuell schon sehr viele Erkenntnisse in Bezug auf COVID-19 vorliegen.
Zum Schluss noch ein zwei Erklärungen zu der Analyse:
Die Auswertungen basieren auf anonymisierten und aggregierten Mobilfunkdaten von unserem Partner A1. Somit ist eine Rückverfolgung auf einzelne Personen, auch unter der Betrachtung der Genauigkeit, zwischen ein paar hundert Meter in dicht besiedelten, städtischen Gebieten und einigen Kilometern in ländlichen Gebieten, ausgeschlossen. Wir betrachten die Bewegungsmuster und Bewegungsströme – quasi den Fluss und nicht die einzelnen Tropfen.
Im Zuge der Mobilitätsmessung, wie viele Österreicher*innen bleiben zu Hause, betrachten wir den Bewegungsradius über einen Kilometer. Wenn eine Person sich über 24 Stunden nicht über den Bewegungsradius bewegt, dann nehmen wir an, dass die Person sich nicht bewegt hat und zu Hause geblieben ist.
So leisten wir unseren Beitrag zur Bewältigung der gegenwärtigen Krise und sind stolz darauf Entscheider*innen auch weiterhin mit unseren Daten unterstützen zu dürfen.