Hoher Spritpreis – es wird nicht weniger, aber langsamer gefahren

2022 sind die Spritpreise in Österreich massiv gestiegen und haben erstmals die 2-Euro-Marke übersprungen. In einer detaillierten Studie zu diesem Thema hat das Team der Invenium Data Insights für den ÖAMTC anhand anonymisierter Mobilfunkdaten analysiert, welche Auswirkungen diese Mehrbelastung auf den motorisierten Individualverkehr hatte.

Ausgehend von November 2019 als Referenzmonat wurden anonymisierte Mobilfunkdaten von täglich mehr als drei Millionen Geräten, aus dem Netz der A1 Telekom Austria, herangezogen, um das Mobilitätsverhalten der Österreicher:innen in den Jahren 2021 und 2022 auszuwerten. Dabei wurden Fahrtweite, Geschwindigkeit und Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln analysiert.

Die Studie zeigt, dass 2022 teils sprunghaft gestiegenen Spritpreise zu keinem signifikanten Rückgang der Fahrweiten geführt hat. Vielmehr zeigen die Ergebnisse, wie prägend die Corona-Pandemie und die daraus entstandenen Effekte – vor allem Quarantäne, Homeoffice und virtuelle Kommunikation – in diesem Zusammenhang waren. Und nach wie vor sind – denn gegenüber 2019 sind die Fahrweiten insgesamt um knapp sechs Prozent zurückgegangen. Ab September 2022 näherten sich die Werte trotz immer noch teurer Kraftstoffe wieder jenen von November 2019 an. Dies ist ein Hinweis auf eine verstärkte Rückkehr aus dem Homeoffice an den Arbeitsplatz – vermutlich auch als Reaktion auf die steigenden Kosten für Strom und Heizung.

Spannend ist, dass im Sommer 2022 sich erstmalig eine Reduktion der Geschwindigkeit aufgrund der gestiegenen Spritpreise zeigt. Den Autofahrer:innen ist also durchaus bewusst, dass sie mit einer angepassten Fahrweise Sprit sparen können. Seit September 2022 wird hingegen wieder etwas schneller – wenngleich immer noch unter der Durchschnittsgeschwindigkeit von 2019 – gefahren. Gründe dafür sind der mittlerweile wieder steigende Pendler:innenverkehr, leicht sinkende Preise an den Zapfsäulen, aber auch eine gewisse Gewöhnung an die hohen Spritkosten.

Des Weiteren belegt die Studie auch einen Anstieg der Öffi-Nutzung gegenüber 2019, der aber vor allem auf Businessreisen an Werktagen, sowie Freizeitfahrten am Wochenende zurückzuführen ist. Ein Zeichen, dass das Klimaticket hier einen sichtbaren Effekt hat.

Der Beitrag des ÖAMTC zur Studie findet sich hier.

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