Success Story

Wolfgangseer Advent

Wolfgangseer Advent

In welchem Kontext können mobilfunkbasierte Mobilitätsanalysen einen Mehrwert für den alljährlichen Adventmarkt rund um den Wolfgangsee im Salzkammergut liefern und welche Schlüsse können aus der Interpretation der Daten erfolgen. Gemeinsam mit Patrick De-Bettin, Geschäftsführer der Tourismus Gesellschaft haben wir über die Analyse gesprochen:

Analysen rund um den See

Der Wolfgangsee im Salzkammergut ist eine der schönsten Tourismusregionen Österreichs, bekannt für seine atemberaubende Naturkulisse und die kulturelle Vielfalt. Der See und die umliegenden Berge bieten ein Paradies für Wanderer, Wassersportler und Naturliebhaber. Historische Orte wie St. Wolfgang, St. Gilgen und Strobl laden mit ihren traditionellen Gasthäusern und malerischen Gassen zum Verweilen ein.

Ein Highlight der Region ist der alljährlich stattfindende Wolfgangseer Advent. Dieser besondere Adventmarkt, der in den drei Orten am See veranstaltet wird, lockt mit seiner unvergleichlichen Atmosphäre. Die Stände sind festlich geschmückt und bieten ein breites Sortiment an kunsthandwerklichen Erzeugnissen und regionalen Köstlichkeiten. Die schwimmende Laterne auf dem Wolfgangsee, die als Symbol des Friedens leuchtet, ist eines der beeindruckendsten Elemente dieser Veranstaltung. Begleitet von stimmungsvoller Musik und winterlicher Kulisse erleben Besucher eine besinnliche und festliche Adventszeit. Der Wolfgangseer Advent schafft es, Tradition und Weihnachtsstimmung in einer der schönsten Landschaften Österreichs eindrucksvoll zu vereinen.

Die Eventanalyse durch Location Insights untersuchte alle drei Standorte des vorweihnachtlichen Spektakels und gab der Tourismusregion Wolfgangsee Salzkammergut erweiterten Einblick in das festliche Treiben vor Ort. Gemeinsam mit Patrick De-Bettin, Geschäftsführer der Tourismusregion, haben wir die größten Erkenntnisse der Analyse zusammengefasst.

Umfängliche Daten. Großartige Show.

Im Jahr 2019 begann man erstmals mit der Analyse des Wolfgangseer Advents. Der Tourismusverband wollte damals tiefere Einblicke in das bunte Treiben der Veranstaltung gewinnen, um die Besucherströme und das Publikum besser zu verstehen. Im Fokus der Untersuchung stand vor allem die Ermittlung der Gesamtbesucherzahl sowie die Frage, wie viele Personen mehrere Standorte des Adventmarkts rund um den See besuchten. Diese Informationen sollten helfen, zukünftige Veranstaltungen gezielter zu planen und das Erlebnis für die Besucher kontinuierlich zu verbessern.

„Gerade für Veranstaltungen mit freiem Eintritt und einem großen Anteil an Tagestouristen sind solche Insights besonders wertvoll,“ erläuterte Patrick De-Bettin. „Dadurch können wir zum Beispiel die Gesamtbesucheranzahl und den Anteil der Interaktionen mit den anderen Standorten präzise bestimmen. Aber es geht auch darum, herauszufinden, welche Angebote besonders gut ankamen, wo sich Besucher am längsten aufhalten und welche Maßnahmen die größte Wirkung zeigen.“

Während der Corona-Pandemie wurde die Analyse pausiert, da der Adventmarkt in diesem Zeitraum nicht stattfinden konnte. Seit 2022 wurden die Analysen jedoch wieder aufgenommen, um durch den Aufbau eines Vergleichszeitraums noch mehr über die Veranstaltung zu erfahren. Seither hat sich viel getan: Durch die Interpretation der Daten konnten bereits effektive Maßnahmen ergriffen werden, um die Veranstaltung nachhaltig und stetig zu optimieren.

Aufsetzen des Dashboards

Die flexible Anpassung der Analyseparameter war ein wesentlicher Erfolgsfaktor für eine aussagekräftige Auswertung. Die Abstimmung auf die Öffnungszeiten des Adventmarkts ermöglichte einen noch präziseren Filter, um die tatsächlichen Besucher des Adventmarkts zu erfassen. Das Dashboard kam während der Veranstaltung mehrmals zum Einsatz und konnte auch weitere relevante Organisationen vor Ort wichtige Einblicke geben.

Patrick De-Bettin, seit 2023 Geschäftsführer der Wolfgangsee Tourismus Gesellschaft, und sein Team haben sich gemeinsam mit unseren Experten intensiv mit der Analyse der Daten auseinandergesetzt.

„Die Daten aus Location Insights bieten uns, präzise angepasst an die Parameter unserer Adventmärkte, einen umfassenden Überblick über die drei Standorte. Die Kenntnis darüber, wie viele Menschen das Angebot an welchem Standort und zu welchem Zeitpunkt tatsächlich genutzt haben, ist für zukünftige Maßnahmen von großem Wert.“

Patrick De-Bettin, Geschäftsführer

Die Daten entfalten ihre Wirkung

Im Mittelpunkt der Analyse stand zunächst der kleinste der drei Adventmarkt-Standorte: Strobl. Für diesen Standort wurden besonders klare Erkenntnisse gewonnen. Zwar war schon immer bekannt, dass Strobl der kleinste der Märkte ist, doch erst die Analyse im Jahr 2019 zeigte auf, wie groß der tatsächliche Unterschied im Vergleich zu den anderen Standorten war. Diese Erkenntnisse führten zu einem Umdenken in Strobl, um den Markt attraktiver und größer zu gestalten. Mithilfe der gewonnenen Daten konnte die Zielgruppe des Standorts präzise identifiziert werden: Vor allem Familien, junge Menschen und Besucher aus dem regionalen Einzugsgebiet zählen dazu. Basierend auf diesen Erkenntnissen haben wir das Angebot des Marktes gezielt erweitert,“ berichtet Patrick De-Bettin. „Ein Beispiel ist der neu geschaffene Krippenrundweg, ergänzt durch zahlreiche Stationen mit Möglichkeiten für tierische Begegnungen. Bei all diesen Anpassungen spielten die Daten aus 2019 eine entscheidende Rolle.

Nicht nur die Angebotsgestaltung profitierte von der Analyse, auch der Entscheidungsprozess konnte grundlegend verändert werden. Während vor der Analyse der Erfolg der Veranstaltungen an den drei Standorten hauptsächlich nach Bauchgefühl eingeschätzt wurde, bieten die neuen, fundierten Analyseergebnisse nun die Möglichkeit, subjektive Einschätzungen zu bestätigen oder zu widerlegen. Auf diese Weise werden Berichte mit soliden Daten untermauert.

Ein weiteres Beispiel für die datengestützte Optimierung ist Sankt Wolfgang, der größte Standort des Adventmarkts. Wenn die Sonne hinter den Bergen verschwindet und die Weihnachtsbeleuchtung die Gassen in ein idyllisches Licht taucht, zieht die berühmte „blaue Stunde“ besonders viele Besucher an. Zu dieser Zeit erreicht der Markt seinen Höhepunkt, da die meisten Programmpunkte gleichzeitig stattfinden, und die engen Gassen kaum noch Platz bieten. Um den Besucherandrang besser über den Tag zu verteilen und die Gassen zu entlasten, wurden die Programmpunkte zeitlich vorverlegt.

Auch die allgemeinen Öffnungszeiten wurden aufgrund der Analyse angepasst. Es stellte sich heraus, dass die meisten Besucher erst am späten Vormittag auf den Adventmarkt kommen. „Diese Erkenntnis führte dazu, dass wir die Öffnungszeiten nach hinten verschoben haben,“ erklärt De-Bettin. Das entlastet nicht nur die Besucherströme, sondern erleichtert auch die Organisation, da weniger Personal benötigt wird. Ohne die Analyse wären diese Entscheidungen rein subjektiv getroffen worden.“

Seit 2022 zeichnet sich zudem eine interessante Entwicklung ab: Immer mehr Besucher starten ihre Seerundfahrten von Sankt Gilgen aus, während zuvor Strobl der bevorzugte Ausgangspunkt war. Zudem fällt auf, dass der Anteil internationaler Gäste in Sankt Gilgen stetig steigt. „Diese Entwicklungen hängen vermutlich mit der verbesserten Taktung der öffentlichen Verkehrsmittel von Salzburg aus zusammen, die seit der Corona-Zeit eingeführt wurde,“ vermutet De-Bettin. Das ist eine spannende Entwicklung, die wir bei zukünftigen Planungen im Auge behalten werden.

Zukünftig wird die Region Wolfgangsee-Salzkammergut noch intensiver auf datenbasierte Organisation und Entscheidungsfindung setzen. Ab Herbst 2024 wird das Tourismus-Team  von einem Experten ergänzt, der sich  u.a. mit Datenanalysen und insbesondere auch mit dem Dashboard von Location Insights befassen wird. Dieser Schritt ermöglicht es, stets am Puls der Zeit zu bleiben und die Region innovativ und zukunftsorientiert weiterzuentwickeln.

„Dank der Datenanalyse können wir Besucherströme genauer untersuchen, das Einzugsgebiet der Gäste besser verstehen und unser Angebot gezielt auf das Publikum zukünftiger Events ausrichten,“ betont Patrick De-Bettin. „Auf diese Weise stellen wir sicher, dass der Wolfgangseer Advent auch in den kommenden Jahren ein Highlight bleibt. Ohne diese datengestützten Einblicke wäre eine so präzise Planung und Weiterentwicklung nicht mehr vorstellbar.“

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