Forschungsprojekt 5G-Libra
Mit der 5G-Technologie eröffnen sich neue Möglichkeiten für präzisere Verkehrsanalysen und eine intelligente Mobilitätsplanung. Erfahre mehr über die im Forschungsprojekt 5G-Libra gewonnen Erkenntnisse!
Das größte Volksfest der Welt setzt auf die mobilfunkbasierten Lösungen durch Location Insights. In welchen Aspekten das der Veranstaltung, den Verantwortlichen und Beteiligungen Vorteile verschafft, haben wir zusammengefasst.
Das Oktoberfest in München ist eines der bekanntesten Volksfeste der Welt und zieht jährlich Millionen von Besuchern aus aller Herren Länder an. Seit seiner ersten Veranstaltung im Jahr 1810 hat sich das Fest zu einer traditionsreichen und zugleich modernen Veranstaltung entwickelt. Das Fest findet auf der Theresienwiese – einer 42 Hektar großen Fläche mitten in München – statt und dauert von Mitte September bis Anfang Oktober.
Was einst als Hochzeitsfeier für Kronprinz Ludwig von Bayern und Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen begann, hat sich zu einem gigantischen Event entwickelt, bei dem bayerische Traditionen auf lebendige Weise zelebriert werden. Herzstück des Oktoberfestes sind die imposanten Festzelte, in denen neben dem speziell gebrauten Oktoberfestbier auch bayerische Spezialitäten serviert werden. Doch das Fest bietet weit mehr als kulinarische Genüsse: Volksmusik, Trachtenumzüge, traditionelle Tänze und zahlreiche Fahrgeschäfte machen das Oktoberfest zu einem Erlebnis für alle Altersgruppen.
Es steht symbolisch für bayerische Gemütlichkeit, Geselligkeit und Weltoffenheit und verbindet Brauchtum mit modernem Vergnügen auf einzigartige Weise. Egal ob Einheimische oder Touristen – für viele ist der Besuch des Oktoberfests ein Höhepunkt im Kalender, der unvergessliche Erlebnisse und eine besondere Atmosphäre garantiert.
Die Eventanalyse durch Location Insights unterstützt die Festleitung bei der Evaluierung der Auslastung der einzelnen Wiesenabschnitte und Zelte, sowie bei der Erkennung neuer Potentiale für die gegenwärtige und zukünftige Planung.
Das Oktoberfest in München wollte das Verhalten der Besucher auf der Münchner Theresienwiese besser nachvollziehen. Insbesondere bei Großveranstaltungen mit freiem Eintritt und ohne Ticketsystem bietet die Analyse von Besucherströmen erhebliches Potenzial, um wertvolle Einblicke zu gewinnen. Traditionelle Analysemethoden stoßen bei einem Event dieser Größenordnung jedoch schnell an ihre Grenzen. Aufgrund der enormen Besucherzahlen, wie sie das Oktoberfest jedes Jahr verzeichnet, besteht die Gefahr, den Überblick zu verlieren und nur grobe Schätzungen über die Anzahl und das Profil der Gäste abgeben zu können.
Moderne Technologien, wie die Auswertung von Mobilfunkdaten, ermöglichen es jedoch, präzisere und detailliertere Informationen zu sammeln. Diese Daten helfen nicht nur, das Besucherverhalten besser zu verstehen, sondern auch Sicherheitsmaßnahmen zu optimieren, Besucherströme effizienter zu lenken und das allgemeine Erlebnis für alle Teilnehmenden zu verbessern. Gerade in einer Zeit, in der Digitalisierung immer mehr an Bedeutung gewinnt, bietet sich durch die intelligente Analyse eine Chance, traditionelle Großereignisse wie das Oktoberfest auf ein neues Level der Effizienz und Organisation zu heben.
Der Veranstaltungsort des Oktoberfests bietet optimale Voraussetzungen für eine detaillierte Analyse. Dank der Verfügbarkeit von Mikrozellen der Mobilfunkmasten können wir besonders feingliedrige Einblicke in das Geschehen auf der Wiesn gewinnen.
Dies ermöglicht eine Besucheranalyse sowohl auf Makro- als auch auf Mikroebene, sodass präzise Informationen zur Auslastung des gesamten Geländes, der einzelnen Bereiche und ausgewählter Festzelte bereitgestellt werden können. Beim Erstellen des Dashboards wurden neben dem gesamten Areal sechs der großen Festzelte ausgewählt: Armbrustschützen-, Hackerbräu-, Schottenhamel-, Löwenbräufestzelt, sowie die Pschorr-Bräu Festhalle und die Käfer Wies‘n Schänke. Zusätzlich konnte das Schottenhamel-Festzelt auch indoor sowie das kleinere Wiesen Winzerer Fähndl ausgewertet werden.
In einem gemeinsamen Gespräch mit Andre Listing, seit 2023 Leiter des Fachbereichs Veranstaltungen, Referat für Arbeit und Wirtschaft der Stadt München und somit Festleitung des Oktoberfests, wurden die Analysegebiete auf der Wiesn festgelegt.
„Die Analyse liefert zudem Veranstaltern, Rettungskräften und Unternehmen wichtige Erkenntnisse über Besucherzahlen und Verkehrsströme, damit solche Großereignisse auch logistisch ein voller Erfolg werden.“
Thomas Treß, Senior Product Manager Big Data und Datenanalyse-Experte bei O2Telefónica
Die Analyse des Oktoberfests hat umfassende Erkenntnisse zu verschiedenen Aspekten der Veranstaltung geliefert. Besonders aufschlussreich war der Umfang der Datenauswertung, da die Größe der Theresienwiese eine präzise Ermittlung verlässlicher Gesamtzahlen ermöglichte. Mithilfe der Mikroanalyse konnten die Kapazitätsgrenzen der einzelnen Festzelte beobachtet und Prognosen darüber erstellt werden, wann und wo eine Überfüllung wahrscheinlich ist. Die ausgewerteten Daten zeigen, dass an den Wochenenden ab 16 Uhr die Kapazitätsgrenzen der Zelte regelmäßig überschritten werden, während von Montag bis Donnerstag die maximale Auslastung in der Regel nicht erreicht wird. Auf Grundlage dieser zeltspezifischen Informationen können voraussichtliche Spitzenzeiten identifiziert und entsprechende Planungsmaßnahmen ergriffen werden.
Die Verweildauer der Gäste in den einzelnen Festzelten konnte ebenfalls ermittelt werden. Durchschnittlich halten sich Besucher etwa sechs Stunden in einem der großen Festzelte auf. Diese Daten bieten die Möglichkeit, den Besucherfluss gezielt zu steuern und Ressourcen effizienter einzusetzen. Die gewonnenen Erkenntnisse sind insbesondere für logistische Entscheidungen von Bedeutung, darunter die Personaleinsatzplanung sowie die Versorgung mit Speisen und Getränken in Spitzenzeiten. Insgesamt trägt die Analyse dazu bei, das Gästeerlebnis zu optimieren, Überfüllungen zu vermeiden und den Betrieb effizienter zu gestalten, wodurch sowohl Veranstalter als auch Besucher profitieren.
Darüber hinaus ermöglicht die Analyse eine verbesserte Einschätzung der langfristigen Entwicklung des Oktoberfests. Durch den Zugriff auf historische Daten der letzten drei Jahre konnten erste Trends identifiziert werden. Es zeigt sich beispielsweise, dass der Anteil junger Besucher zwischen 18 und 29 Jahren in den letzten vier Veranstaltungsjahren (2019, 2022, 2023 und 2024) verlässlich den durchgängig den ersten Platz belegte. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass das größte Volksfest der Welt auch zukünftig große Beliebtheit genießen wird.
Die detaillierte Analyse der einzelnen Festzelte erlaubt zudem eine Einschätzung der Besucherstruktur. So wurde festgestellt, dass das Hacker- und das Paulaner-Festzelt besonders bei jungen Menschen zwischen 18 und 29 Jahren beliebt sind, während im Schottenhamel- und im Käfer-Zelt anteilig viele Menschen zwischen 50 und 59 Jahren anzutreffen sind. Unterschiede bestehen auch hinsichtlich der Herkunft der Besucher: Das größte internationale Publikum ist im Löwenbräu-Zelt vertreten. Zudem zeigen die Daten geschlechterspezifische Präferenzen, da im Schottenhamel- und im Käfer-Festzelt überwiegend weibliche Gäste anzutreffen sind, während das Pschorr-Bräurosl vor allem von männlichen Besuchern frequentiert wird. Solche Erkenntnisse wären ohne die umfassende Datenanalyse lediglich auf subjektive Einschätzungen gestützt.
Auch die Herkunftsanalyse liefert wertvolle Erkenntnisse. Sie zeigt, dass das Oktoberfest eine bundesweite Bedeutung hat, da Besucher aus jedem deutschen Landkreis vertreten sind. Erwartungsgemäß stammt etwa die Hälfte aller Gäste aus München, darunter sowohl Einheimische als auch Hotelgäste. Zudem kommen viele Besucher aus dem Münchner Umland. Die Analyse ermöglicht darüber hinaus eine genaue Betrachtung der Hauptan- und -abreisezeiten. Zwischen 10 und 12 Uhr füllen die ersten Besucher die Festzelte, wobei mehr als 40.000 Personen pro Stunde hinzukommen. Der größte Ansturm findet zwischen 16 und 17 Uhr statt, wenn bis zu 60.000 Menschen zusätzlich auf das Festgelände strömen. Am Abend leert sich die Theresienwiese schrittweise, und ab 22:30 Uhr beginnt der größte Teil der Gäste mit der Abreise. Durchschnittlich verbringen Besucher 5 Stunden und 24 Minuten auf dem Oktoberfest, was einer Zunahme von 12 Minuten im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auffällig ist, dass besonders früh eintreffende Gäste eine längere Verweildauer aufweisen, die häufig über sieben Stunden beträgt.
Durch die Herkunftsanalyse sowie die Untersuchung der An- und -abreisezeiten können gezielte Rückschlüsse auf stark frequentierte Zeiträume gezogen werden, was das Mobilitätsmanagement erheblich erleichtert. Die gewonnenen Erkenntnisse bieten eine wertvolle Unterstützung in zahlreichen Bereichen der Veranstaltungsplanung und tragen zu einer effizienteren Organisation bei.
Tauchen Sie in die Invenium Welt ein und erfahren Sie mehr über das interdisziplinäre Team und unsere Motivation mobilfunkbasierte Mobilitätsanalysen weiterzuentwickeln und spannende Projekte und kundenspezifische Use-Cases umzusetzen.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen